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Regelreserve
Die Regelreserve gleicht auftretende Abweichungen kurzfristig aus.
Es muss zwischen dem kommerziellen Marktergebnis, d.h. dem Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage, und dem physikalischen Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch unterschieden werden. Wenn der Stromhandel ein Marktergebnis erzielt, bei dem Angebot und Nachfrage an den Stromteilmärkten ausgeglichen sind, bedeutet dies nicht automatisch, dass auch die physikalische Stromerzeugung und der Stromverbrauch im Gleichgewicht sind. Eine Abweichung zum kommerziellen Marktergebnis kann beispielsweise auftreten, wenn die tatsächliche Einspeisung oder der tatsächliche Verbrauch durch unvorhersehbare Ereignisse (wie Kraftwerksausfälle, veränderte Witterungsbedingungen oder einen kurzfristig veränderten Verbrauch) von den Prognosen, die dem Stromhandel zu Grunde lagen, abweichen.
Die Regelreserve gleicht unvorhersehbare Abweichungen aus. Um das physikalische Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch zu sichern, beschaffen die Übertragungsnetzbetreiber eine Regelreserve. Sie berechnen, welche Leistung sie für die Systemsicherheit benötigen. Über Ausschreibungen am Regelreservemarkt erwerben sie die entsprechenden Kapazitäten und damit die Möglichkeit, Erzeugung oder Verbrauch kurzfristig anzupassen. Dabei unterscheiden Übertragungsnetzbetreiber zwischen drei Arten von Regelreserve: Primärregelreserve muss innerhalb von 30 Sekunden nach Anforderung vollständig zur Verfügung stehen, Sekundärregelreserve innerhalb von fünf Minuten und Minutenreserve (Tertiärregelreserve) innerhalb einer Viertelstunde. Die Übertragungsnetzbetreiber unterscheiden außerdem positive und negative Regelreserve. Positive Regelreserve wird durch höhere Erzeugung oder geringeren Verbrauch erbracht. Negative Regelreserve wird hingegen durch geringere Erzeugung oder höheren Verbrauch erbracht.
Im Bereich Marktdaten visualisieren werden umfassende Daten zur Regelreserve dargestellt. Für die Primärregelreserve sind sowohl der Leistungspreis als auch die vorgehaltene Menge angegeben. Bei der Sekundärregelreserve und der Minutenreserve sind die Daten detaillierter: Hier wird auch der von den Übertragungsnetzbetreibern gezahlte Arbeitspreis pro Reserveart dargestellt. Die Daten werden jeweils eine Stunde nach dem Ablauf des jeweiligen Einsatzzeitraumes veröffentlicht. Auch die Menge der ex- und importierten Regelreserve wird dargestellt.
Interessant für den Nutzer von SMARD sind auch die Daten zur Ausgleichsenergie. Denn zusammen mit der Regelreserve sorgt das Bilanzkreis- und Ausgleichsenergiesystem dafür, dass genau so viel Strom in das Stromnetz eingespeist wird, wie gleichzeitig aus diesem entnommen wird. Daten zur Ausgleichsenergie sind ebenfalls im Bereich Marktdaten visualisieren zu finden.