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Der Stromhandel im Januar und Februar 2018

12.03.2018 – Deutschland exportierte in den beiden vergangen Monaten erneut mehr Strom als es importierte. Der Nettoexport blieb gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum nahezu unverändert. Größte Importeure von hier produziertem Strom waren Österreich, Frankreich und die Niederlande. Der Großhandelsstrompreis lag im Durchschnitt bei 34,52 Euro/MWh und somit deutlich unter dem Durchschnittspreis im gleichen Vorjahreszeitraum.

Nach Auswertung der auf SMARD vorliegenden Daten betrug der kommerzielle Nettoexport Deutschlands in den Monaten Januar und Februar 2018 insgesamt 11,8 TWh. Das entspricht 12,6 Prozent des in diesem Zeitraum in Deutschland produzierten Stroms. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Nettoexport um 0,3 Prozent. Hauptabnehmer war Österreich, in das nach Abzug der Importe mit 4.916 GWh netto am meisten exportiert wurde (minus 40,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). An zweiter Stelle lag Frankreich mit 3.422 GWh (plus 38,8 Prozent) vor den Niederlanden, in die netto 1.921 GWh exportiert wurde (plus 112,8 Prozent). Die Zahlen verdeutlichen eine rege Aktivität auf dem grenzüberschreitenden Strommarkt. Stark schwankende Preisunterschiede zwischen den einzelnen Gebotszonen bestimmen dabei maßgeblich die jeweilige Richtung des Stromflusses.

12,6 Prozent des in Deutschland produzierten Stroms wurden im Januar und Februar 2018 exportiert.

Quelle: SMARD.de

Nettoimporteur war Deutschland gegenüber drei Ländern: Dänemark (481 GWh), Schweden (250 GWh) und Tschechien (119 GWh). Das sind 68,4 Prozent weniger Gesamtimporte als im Vorjahr (2.691 GWh).

Mit den Marktdaten von SMARD lassen sich diese Daten grafisch darstellen

Die Grafik stellt den kommerziellen Stromhandel von Deutschland mit Österreich, Frankreich und den Niederlanden im Überblick dar. Die schwarze Linie zeigt (Brutto-)Exporte oberhalb und (Brutto-)Importe unterhalb der Null-Linie. Weiterhin sind die durchschnittlichen Day-Ahead-Großhandelspreise der Monate Januar und Februar zu sehen.

Der Großhandelspreis  in Deutschland

Die Großhandelsstrompreise waren im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger: Die Stundenprodukte des EPEX-Spot-Day-Ahead-Markts wurden in den Monaten Januar und Februar zwischen 79,06 und -76,01 Euro/MWh gehandelt und hatten dabei einen Durchschnittspreis von 34,52 Euro/MWh. Dies sind 11,84 Euro/MWh weniger als im Vorjahr. Vor allem die beiden Sturmtiefs Burglind und Friederike (siehe auch: Stromerzeugung im Januar) wirkten preisdämpfend: Die windreichen Tage im Januar und Februar erhöhten das Stromangebot. Das führte zu Stunden mit niedrigen oder sogar negativen Preisen.

Den höchsten Börsenpreis auf dem Day-Ahead-Markt der beiden vergangenen Monate gab es am Dienstag, den 27. Februar in der Zeit von 7 bis 8 Uhr mit 79,06 Euro/MWh. Typisch für solch eine Morgenstunde: Das Land erwacht und der Stromverbrauch steigt stark an. Die Sonne ging zu dieser Zeit in Deutschland gerade erst auf und es war vergleichsweise windstill. Das führte zu einem geringen Angebot von erneuerbaren Energien. Das Stromangebot war vergleichsweise klein, die Nachfrage hoch. Das sorgt für hohe Preise. In Frankreich und den Niederlanden war der Preis zu dieser Stunde sogar noch höher, sodass Deutschland in diese Länder insgesamt rund 8 TWh Strom exportierte. Mit der höheren Photovoltaik-Einspeisung ab 9 Uhr fiel auch der Preis wieder deutlich auf 42,01 Euro/MWh zur Mittagszeit.

Zur Zeit des niedrigsten Strompreises mit -76,01 Euro/MWh am Montag, den 1. Januar zwischen 7 und 8 Uhr, wehte der Wind kräftig und in Deutschland wurde mehr Strom erzeugt als verbraucht. Ausländische Stromhändler kauften den günstigen Strom ein und der deutsche Nettoexport kletterte auf 14,3 GWh. An Neujahr kam die hohe Einspeisung von Burglind mit der geringen Nachfrage eines Feiertages zusammen. Mit dem Anstieg des Verbrauchs in den Morgenstunden stieg der Preis im Laufe des Tages wieder auf maximal 23,52 Euro/MWh. 

Marktdatengrafiken zum Durchklicken

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