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Rückblick
Gasversorgung im Jahr 2023
04.01.2024 - Im vergangenen Jahr hat Deutschland 5,0 Prozent weniger Gas verbraucht als im Jahr zuvor. Am meisten Gas wurde aus Norwegen importiert. LNG-Terminals machten einen Anteil von 7,2 Prozent an den deutschen Gasimporten aus. Die gesetzlichen Füllstandsvorgaben der Gasspeicher wurden jeweils übertroffen. Am 4. November waren sie zu 100 Prozent gefüllt.
Gasverbrauch
Im Jahr 2023 hat Deutschland insgesamt 810.412 GWh Gas verbraucht. Damit sank der Verbrauch um 5.0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (849.828 GWh). Auf den Verbrauch der Haushalts- und Gewerbekunden entfielen rund 41,0 Prozent und auf den Verbrauch der Industrie entfielen 59,0 Prozent.
Der Gasverbrauch hängt insbesondere bei Haushalts- und Gewerbekunden von der Temperatur ab und schwankt je nach Jahreszeit. Der Verbrauch sinkt in den Sommermonaten und steigt während der Heizperiode im Winter.
Gaseinsparung
Deutschland hat viel Gas gespart. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018-2021 wurden insgesamt rund 17,5 Prozent weniger Gas verbraucht. Industriekunden verbrauchten 18,3 Prozent und Haushalts- und Gewerbekunden 16,4 Prozent weniger Gas.
Temperatur
Einen großen Einfluss auf den Gasverbrauch hatten die Temperaturen. Sie wirkten insgesamt verbrauchsmindernd im Vergleich zu den Jahren 2018-2021. Im Mittel lagen die Temperaturen im Jahr 2023 0,58 °C über dem Durchschnitt der Jahre 2018-2021. Sie lagen im Oktober 1,5 °C und im November 0,3 °C über dem Monatsmittel. Der Dezember hingegen war mit 4,0 °C Durchschnittstemperatur wärmer als in den Jahren 2018-2021 und lag 0,8 °C über dem Vergleichswert.
Gasflüsse
Bereits im Dezember 2022 hat das Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven als erstes deutsches Terminal den Betrieb aufgenommen, es folgten Brunsbüttel mit ersten Gasflüssen im März 2023 und Lubmin im April 2023. Das LNG-Terminal in Stade wurde als viertes deutsches Terminal noch im Dezember 2023 fertiggestellt und übergeben. Die ersten Gasflüsse werden dort im Februar 2024 erwartet.
Insgesamt wurden im Jahr 2023 69.656 GWh Erdgas über deutsche LNG-Terminals nach Deutschland importiert. Dies entspricht einem Anteil von 7,2 Prozent an den gesamten deutschen Gasimporten.
Deutschland hat im Jahr 2023 nach vorläufigen Zahlen insgesamt 968 TWh (2022: 1.437 TWh) Erdgas importiert. Die größten Mengen kamen aus Norwegen (43,4 Prozent), den Niederlanden (25,8 Prozent) und Belgien (21,8 Prozent).
Die Gasexporte in die Nachbarländer sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen: Insgesamt liegen die Gasexporte im Jahr 2023 bei 187 TWh (2022: 501 TWh). Mit 42,0 Prozent wurde der größte Anteil nach Tschechien exportiert, die Gasexporte in die Niederlande lagen bei 18,8 Prozent und nach Österreich bei 17,9 Prozent.
Gasförderung
Durch inländische Förderstätten wurden im Jahr 2023 37 TWh (2022: 44 TWh) Erdgas erzeugt. Deutschland verfügt in geringem Umfang über eigene Förderfelder von Erdgas. Daneben wird auch aus anderen Prozessen Gas in das Netz einspeist, vor allem aus der Biosgasproduktion.
Speicherfüllstände
Die Erdgasspeicher dienen als saisonaler Ausgleich, um ein relativ konstantes Erdgasangebot mit einem saisonal abhängigen Gasbedarf auszugleichen.
Für die Befüllung der Gasspeicher gelten gesetzliche Vorgaben, die zum 1. Oktober einen Füllstand von 85 Prozent und zum 1. November von 95 Prozent vorschreiben. Beide Stichtage wurden im Jahr 2023 deutlich früher erfüllt. Bereits im Juli 2023 waren die Speicher zu 85 Prozent gefüllt und erreichten am 25. September 2023 einen Füllstand von 95 Prozent. Seit dem 9. April 2023 wurde überwiegend eingespeichert, bis die Speicher am 4. November 2023 schließlich zu 100 Prozent gefüllt waren.
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Alle hier genannten Daten wurden von der Bundesnetzagentur zusammengetragen und ausgewertet. Sie können nachträglich aktualisiert werden. Als Datenquelle wurden verwendet: Trading Hub Europe (THE), AGSI+, Deutscher Wetterdienst (DWD)
Stand: 04.01.2024