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Monitoringbericht 2023 zum Strom- und Gasmarkt online

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Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt haben gemeinsam den Monitoringbericht 2023 veröffentlicht. Er stellt viele verschiedene Kennzahlen vor.

Der Bericht fasst primär die Entwicklungen auf den deutschen Strom- und Gasmärkten des Jahres 2022 zusammen, berücksichtigt jedoch auch relevante Entwicklung aus 2023.

Marktstruktur bei der Stromerzeugung

Die Verknappung von Erdgas durch die Beendigung der Gasimporte aus Russland und die daraus resultierenden gestiegenen Gaspreise an den Großhandelsmärkten führten zu einem Rückgang der Stromerzeugung aus Erdgas um gut 14 Prozent. Durch die befristete Rückkehr der Kohlekraftwerke zur Vorbeugung von Versorgungsengpässen wurde mehr Strom aus Braun- und Steinkohle erzeugt. Die Stromerzeugung durch Braunkohlekraftwerke stieg um gut fünf Prozent, während jene durch Steinkohlekraftwerke rund 14 Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Insgesamt nahm die deutschlandweite Nettostromerzeugung in 2022 aufgrund des gesunkenen Stromverbrauchs leicht ab.

Gasimporte

Die ab Anfang September 2022 ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland konnten durch zusätzliche Importe kompensiert werden. Die wichtigsten Bezugsquellen für nach Deutschland importiertes Gas waren im Jahr 2022 Norwegen, die Niederlande und Belgien mit einem Volumen von insgesamt 983 TWh. Das entspricht rund 68 Prozent aller deutschen Gasimporte. Zusätzlich nahm im Dezember 2022 das erste deutsche schwimmende LNG-Terminal in Wilhelmshaven seinen Betrieb auf. Im Januar bzw. März 2023 wurde dieses durch zwei weitere schwimmende LNG-Terminals in Lubmin und Brunsbüttel ergänzt.

Entwicklung bei Erneuerbaren Energieträgern

Die Erzeugung aus Erneuerbaren Energien nahm 2022 aufgrund des starken Zubaus von Wind- und Photovoltaikanlagen und einer starken Sonneneinstrahlung im Jahr 2022 um rund acht Prozent zu. Der Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg auf 45 Prozent an, nachdem er 2021 noch 40 Prozent betragen hatte.

Der fortschreitende Ausbau der erneuerbaren Erzeugung bei gleichzeitigen Verzögerungen im Netzausbau führte zu Netzengpässen, zu deren Behebung Redispatchmaßnahmen erforderlich waren. Dennoch konnten rund 97 Prozent des erneuerbaren Stroms auch tatsächlich zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern transportiert werden.

Strom- und Gasgroßhandel

Das Jahr 2022 war geprägt von großen Ausschlägen auf den Großhandelsmärkten für Strom und Gas. Die Groß- und damit auch die Einzelhandelspreise erreichten jeweils neue Höchststände. Wenngleich gegen Ende des Jahres 2022 und im ersten Quartal des Jahres 2023 ein Rückgang und eine Stabilisierung der Großhandelspreise zu beobachten war, ist das Preisniveau weiterhin höher als vor dem russischen Angriffskrieg und dem Beginn der Energiekrise.

Endkundenmärkte für Strom und Gas

Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine lassen sich bei den Groß- und Einzelhandelspreisen auch Anfang des Jahres 2023 weiterhin beobachten. Zum Stichtag 1. April 2023 waren die Strom- und Gaspreise für Haushaltskunden im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich gestiegen. Der Anstieg der Einzelhandelspreise für Strom und Gas war insbesondere auf die deutlich gestiegenen Kosten der Energiebeschaffung zurückzuführen.

Zahl der Lieferantenwechsel gesunken

Im Wechselverhalten der Verbraucher haben die Entwicklungen des Jahres 2022 deutliche Spuren hinterlassen. Im Jahr 2022 ist die Zahl der Strom-Lieferantenwechsel bei Haushaltskunden um rund 16 Prozent auf gut 4 Millionen Wechsel deutlich gesunken. Die Anzahl der Gas-Lieferantenwechsel bei Haushaltskunden sank im Jahr 2022 um rund ein Drittel von 1,64 Mio. auf 1,15 Mio. Wechsel.

Weniger Strom- und Gassperrungen

Erfreulicherweise spiegeln sich die gestiegenen Strom- und Gaspreise nicht in den Sperrzahlen für das Jahr 2022 wider. Die Stromsperrungen sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um gut 11 Prozent gesunken und lagen bei rund 209.000. Im Gasbereich verringerte sich die Anzahl der Gassperrungen um rund 15 Prozent. Im Jahr 2022 wurden insgesamt rund 23.000 Sperrungen gemeldet.

Den aktuellen Bericht mit vielen weiteren Kennzahlen und Erläuterungen finden Sie hier.

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