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Der Strommarkt an Weihnachten im Überblick

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Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Wie verläuft an diesen Tagen üblicherweise der Stromverbrauch und welche Besonderheiten weist er auf?

In diesem Jahr fällt der Heiligabend auf einen Freitag und der erste und zweite Weihnachtsfeiertag entsprechend auf Samstag und Sonntag. Doch das ist bekanntlich nicht immer der Fall. Anders als die Osterfeiertage, liegen Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage nämlich jedes Jahr an anderen Wochentagen. Das kann, in Abhängigkeit davon ob es sich um einen Werktag handelt oder nicht, zu Unterschieden beim Stromverbrauch beitragen. Insbesondere am 23.12. als der Tag vor Heiligabend und der 27. Dezember als erster Tag nach den Feiertagen kann dies der Fall sein.

Betrachtet man den Stromverbrauch (die Netzlast) seit 2015 immer vom 23. bis 27. Dezember, so zeichnen sich trotz unterschiedlicher Wochentage Ähnlichkeiten ab. Fast immer war der Stromverbrauch am 23.12. am höchsten. Außer im Jahr 2018, in dem der 23. auf einen Sonntag fiel und somit kein Werktag war.

Insgesamt ist der Stromverbrauch am 24. mit 1.150,9 GWh durchschnittlich um 126,2 GWh geringer als am 23.12. Im Vergleich der Weihnachtstage (24.-26.12.) ist er jedoch am höchsten. Das liegt insbesondere daran, dass der 24. kein gesetzlicher Feiertag ist.
Am ersten Weihnachtsfeiertag beträgt der Verbrauch im Durchschnitt 1.088,4 GWh und am zweiten Weihnachtsfeiertag 1.103,4 GWh. Damit liegen sie meist unter den Werten des Heiligabends. Insbesondere an Feiertagen wie auch dem Weihnachtsfest und Wochenenden ist der Verbrauch üblicherweise geringer als an Werktagen, da Handel, Geschäfte und Industrie ihre Tätigkeit einschränken. Am 27. Dezember, der oft ein regulärer Werktag war, nähert sich dann der Verbrauch mit 1.215,3 GWh wieder den Werten vor den Feiertagen an.
An den restlichen Tagen im Dezember beträgt der Stromverbrauch durchschnittlich 1.427,5 GWh pro Tag.

Der durchschnittliche Verlauf der Verbrauchskurven an den Weihnachtstagen ähnelt dem der restlichen Dezember-Tage: In den Morgenstunden steigt der Stromverbrauch bis etwa 12.00 Uhr an. Danach sinkt er bis circa 16.00 Uhr und steigt danach bis beinahe 18.00 Uhr kontinuierlich an. In den restlichen Stunden des Tages sinkt er dann wieder. Eine Besonderheit zeigt jedoch die durchschnittliche Verbrauchskurve des 24. Dezembers: In den Abendstunden flacht diese stärker ab. So liegt der Verbrauch etwa ab 19.30 bis 22.00 Uhr unter den Werten des 25. und 26. Dezembers.
Insgesamt ist im Vergleich der drei Tage mit denen des restlichen Dezembers jedoch das Werte-Niveau ein anderes. Das verdeutlicht die folgende Grafik:

Erzeugung durch erneuerbare Energien

Im vergangenen Jahr betrug die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien an den Weihnachtstagen (24.-26.12.) insgesamt 1.870 GWh. Bei einem Stromverbrauch von 3.400 GWh entsprach der Anteil Erneuerbarer an der Netzlast damit 55 Prozent.
Im Vergleich der einzelnen Jahre spielt, neben förderlichen Wetterbedingungen, auch die installierte Erzeugungsleistung der Erneuerbaren eine Rolle, die seit 2015 um 40,8 GW gestiegen ist.

Derzeitige Prognosen weisen darauf hin, dass die Erzeugung durch erneuerbare Energien an diesen Weihnachtstagen unter dem Vorjahresniveau liegen könnte. Somit wäre auch ihr Anteil an der Netzlast geringer.

Der Großhandelsstrompreis an den Weihnachtstagen

Geringerer Strombedarf geht meist mit einem niedrigeren Preis einher. Im vergangenen Jahr lag der durchschnittliche Großhandelsstrompreis über die drei Weihnachtstage bei 26,13 Euro/MWh und damit unter dem Durchschnittswert des gesamten Dezembers (43,52 Euro/MWh). Am 26. Dezember wurde mit -10,08 Euro/MWh der geringste Preis der damaligen Weihnachtsfeiertage verzeichnet. Zwischen 23.00 und 24.00 Uhr traf eine hohe Einspeisung erneuerbarer Energien (41,7 GWh) auf einen geringen Stromverbrauch (49,7GWh). Sie konnte in dieser Stunde rund 84 Prozent der Netzlast decken.

Der deutsche Großhandelsstrompreis an den Weihnachtsfeiertagen in Euro/MWh

2015

2016

2017

2018

2019

2020

Durchschnitt

Ø 24.-26.12.

12,46

-2,16

-3,19

37,75

27,13

26,13

16,35

Minimum

-15,33

-67,09

-61,41

-7,30

-7,45

-10,08

-28,11

Maximum

29,22

21,00

27,59

69,80

42,64

51,73

40,33

Dezember (inkl. 24.-26.12.)

27,78

37,48

30,77

48,13

31,97

43,52

36,61

Im bisherigen Verlauf dieses Jahres zeigte sich eine Entwicklung zu höheren Großhandelsstrompreisen. Eine Einordnung dieser Entwicklung findet sich hier.

Wie sich der Großhandelsstrompreis an den Weihnachtstagen in diesem Jahr entwickelt kann unter „Marktdaten visualisieren“ eingesehen werden. Auch wie der Stromverbrauch und die Erzeugung durch erneuerbare Energien verlaufen, kann dort nahezu in Echtzeit verfolgt werden.

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