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Energiemarkt aktuell
Der Gasmarkt im Jahr 2024
08.01.2025 – Im Jahr 2024 hat Deutschland 3,5 Prozent mehr Gas verbraucht als im Jahr zuvor. Am meisten Gas wurde aus Norwegen importiert. Die LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Lubmin und Mukran machten einen Anteil von 8 Prozent an den deutschen Gasimporten aus. Die gesetzlichen Füllstandsvorgaben der Gasspeicher wurden jeweils übertroffen. Am 3. November 2024 waren sie zu 98 Prozent gefüllt.
Gasverbräuche
Im Jahr 2024 hat Deutschland insgesamt 844 TWh Gas verbraucht. Damit stieg der Verbrauch um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (811,5 TWh). Auf den Verbrauch der Haushalts- und Gewerbekunden entfielen rund 39 Prozent und auf den Verbrauch der Industrie entfielen 61 Prozent.
Der Gasverbrauch hängt insbesondere bei Haushalts- und Gewerbekunden stark von der Temperatur ab und schwankt je nach Jahreszeit. Der Verbrauch sinkt in den Sommermonaten und steigt während der Heizperiode im Winter. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018-2021 wurden insgesamt rund 14 Prozent weniger Gas verbraucht. Industriekunden verbrauchten 12 Prozent und Haushalts- und Gewerbekunden 17 Prozent weniger Gas.
Temperatur
2024 lagen die Temperaturen im Mittel 0,88 °C über dem Durchschnitt der Jahre 2018-2021. Sie lagen im Februar 4,4 °C, im Oktober 0,7 °C und im November 0,2 °C über dem Monatsmittel. Der Januar und der Dezember hingegen lagen mit 0,5 °C und 0,4 °C unter dem Vergleichswert.
Gasflüsse
Insgesamt wurden im Jahr 2024 rund 68 TWh Erdgas über deutsche LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Lubmin und Mukran nach Deutschland importiert. Dies entspricht einem Anteil von 8 Prozent an den gesamten deutschen Gasimporten. Nach Angaben des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) stammten 91 Prozent der deutschen LNG-Importe aus den USA.
Deutschland hat im Jahr 2024 nach vorläufigen Zahlen insgesamt 865 TWh (2023: 968 TWh) Erdgas importiert. Die größten Mengen kamen aus Norwegen (48 Prozent), den Niederlanden (25 Prozent) und Belgien (18 Prozent).
Die Gasexporte in die Nachbarländer sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken: Insgesamt lagen sie im Jahr 2024 bei 89 TWh (2023: 187 TWh). Mit 34 Prozent wurde der größte Anteil in die Niederlande exportiert, die Gasexporte nach Tschechien lagen bei knapp 33 Prozent und nach Österreich bei etwa 14 Prozent.
Gasförderung
Durch inländische Förderstätten wurden im abgelaufenen Jahr 36 TWh (2022: 37 TWh) Erdgas erzeugt. Deutschland verfügt in geringem Umfang über eigene Förderfelder von Erdgas. Daneben wird auch aus anderen Prozessen Gas in das Netz einspeist, vor allem aus der Biosgasproduktion.
Speicherfüllstände
Die Erdgasspeicher dienen als saisonaler Ausgleich, um ein relativ konstantes Erdgasangebot mit einem saisonal abhängigen Gasbedarf auszugleichen.
Für die Befüllung der Gasspeicher gelten gesetzliche Vorgaben: Zum 1. Oktober eines Jahres soll der Füllstand 85 Prozent betragen, zum 1. November eines Jahres gilt es einen Füllstand von 95 Prozent zu erreichen. Beide Füllstandsvorgaben wurden im Jahr 2024 deutlich früher erreicht. Für 2025 werden die Speicherfüllstandvorgaben ergänzt: Am 1. Februar soll der Füllstand 30 Prozent betragen; für die Wintersaison wird am 1. September eine weitere Zielmarke mit 75 Prozent vorgeschrieben.
Bereits im Juli 2024 waren die Speicher zu 85 Prozent gefüllt und erreichten am 25. September 2024 einen Füllstand von 95 Prozent. Seit dem 9. April 2024 wurde überwiegend eingespeichert, bis die Speicher am 3. November 2024 schließlich zu 98 Prozent gefüllt waren. Seit dem 4. November wird kontinuierlich ausgespeichert. Zwar liegt der Füllstand zu Beginn des Januars deutlich unter dem des Vorjahres (91 Prozent), aber dennoch in einem für diese Jahreszeit erwartbaren Korridor.
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Als Datenquelle wurden verwendet: Trading Hub Europe (THE), AGSI+, Deutscher Wetterdienst (DWD), Daten der Bundesnetzagentur. Alle im Artikel genannten und in den Visualisierungen dargestellten Daten können nachträglich aktualisiert werden.